Förderanträge/Server für CoMaps 2025
Antrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unterstützung eines Servers zur regelmäßigen Erstellung von Karten-Updates der ganzen Welt für das CoMaps-Projekt.
Wer stellt den Antrag?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Konstantin Pastbin, Will Bradley, Yannik Bloscheck, Bastian Greshake Tzovaras
Was soll gefördert werden?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
CoMaps (https://codeberg.org/comaps/) ist eine kostenlose Open-Source-Karten-/Navigationsanwendung, die auf offenen Daten basiert. Datengrundlage sind hauptsächlich OpenStreetMap, mit Ergänzungen aus Wikipedia, SRTM, offenen Adressen und Postleitzahlendaten usw. CoMaps konzentriert sich auf die private Offline-Navigation und wird von einem gemeinnützigen Projekt unterstützt, das von Freiwilligen betrieben wird. Dazu erstellt CoMaps eigene Vektorkarten, die diese Datenquellen kombinieren, und stellt sie in seinen mobilen Anwendungen zum Download bereit.
Bei der Erstellung dieser benutzerdefinierten Karten werden die verschiedenen Datenquellen zusammengeführt und auf kleine Dateigrößen und schnelle Rendering-, Offline-Routing- und Suchleistung optimiert. Dieser Prozess ist rechenintensiv und erfordert große Mengen an Arbeitsspeicher, Speicherplatz und CPU-Leistung. Daher ist dies einer der Schritte, die eine häufigere Aktualisierung der Karten am stärksten beeinschränkt..
Wir bitten daher darum, das CoMaps-Projekt durch das Anmieten eines dedizierten Kartenerstellungsserver, der leistungsfähig genug ist, um diese globalen Karten häufiger und zuverlässiger zu erstellen zu unterstützen. Damit wäre es möglich, Tausenden von Menschen, die CoMaps als ihr bevorzugtes Open-Source-Navigationswerkzeug verwenden, einen besseren Service zu bieten.
Welche Hardwareausstattung benötigt der Server?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Allgemeinen ist unsere Kartenerstellung sowohl CPU-, IO- als auch speichergebunden. In der Spitze benötigt die Kartenerstellung etwa 300 GB RAM (die Spitzenwerte können jedoch durch Hinzufügen von Swap-Speicher ausgeglichen werden). Viele Phasen des Generierungsprozesses sind gut parallelisiert und nutzen die Vorteile moderner Multi-Core-CPUs.
Unsere erste Wahl für den Map-Generation-Server wäre ein Hetzner AX162-R (https://www.hetzner.com/dedicated-rootserver/ax162-r/), sowohl wegen seiner Multi-Core-CPU, den schnellen NVMe-Festplatten als auch wegen der Menge an RAM, die er bietet.
Falls die Kosten für diesen Server zu hoch sind, würde ein Hetzner EX130-R (https://www.hetzner.com/dedicated-rootserver/ex130-r/) ebenfalls genügend Speicher bieten, allerdings auf Kosten einer langsameren CPU.
Eine noch günstigere, aber langsamere Alternative wäre der Hetzner AX102 (https://www.hetzner.com/dedicated-rootserver/ax102/configurator/#/) in der erweiterten Konfiguration für insgesamt 192 GB Arbeitsspeicher.
Welche Kosten entstehen?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Je nachdem welcher der 3 Server akzeptiert wird, würden die folgenden Kosten über 12 Monate anfallen:
- AX162-R: 12 x 199€ + 79€ Einrichtungsgebühr: 2,467 €
- EX-130-R: 12 x 134€ + 79€ Einrichtungsgebühr: 1,687 €
- AX102 (mit extra Speicher): 12 x 122€ + 39€ Einrichtungsgebühr: 1,503 €
Welchen Bezug hat das Projekt zu "Freier Software im Bereich GIS" und/oder "Freier Geodaten"?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
CoMaps (https://www.comaps.app/) ist fest im Bereich der freien Software/Daten-GIS verwurzelt: Abgesehen davon, dass es vollständig auf offenen (Geo-)Daten basiert, trägt es auch zu freier und quelloffener Software in diesem Ökosystem bei: CoMaps ist eine freie und quelloffene Anwendung für Android und iOS (und hat bereits eine experimentelle Linux-Unterstützung).
Einige der Hauptfunktionen von CoMaps sind Navigation und Routing (für Autos, Fahrräder, Fußgänger und ausgewählte öffentliche Verkehrsmittel), die vollständig privat und offline sind. Zusätzlich zu OpenStreetMap-Daten kombiniert es offene Datenquellen für Höhenlinien und Höhenprofile sowie Offline-Zugriff auf Wikipedia-Artikel, die mit Points of Interest verknüpft sind.
Das Projekt wurde Anfang 2025 von ehemaligen Freiwilligen die zu Organic Maps (OM) beigetragen haben geforkt: Das OM-Projekt wurde zwar anfangs als offenes Gemeinschaftsprojekt beworben, hatte aber erhebliche Probleme mit der Führung, der Transparenz, der Vernachlässigung von FOSS-Werten (z. B. erwies sich der Kartengenerator als teilweise geschlossen), und dem potenziellen Gewinn für die Aktionäre auf Kosten der Gemeinschaft (diese Bedenken wurden im Offenen Brief an die Aktionäre von Organic Maps https://openletter.earth/open-letter-to-organic-maps-shareholders-a0bf770c ausführlich (in Englisch) dargelegt).
Seit des Forks hat sich CoMaps auf eine transparente, gemeinschaftsbasierte Entscheidungsfindung konzentriert (z. B. beginnend mit der Abstimmung über den Projektnamen und das Logo) und ist derzeit dabei, den besten Weg zur Bildung einer offiziellen/legalen gemeinnützigen Struktur zu evaluieren, um sicherzustellen, dass das Projekt offen und langfristig in den Händen der Gemeinschaft bleibt.
Zwischen Anfang Juni und August 2025 hat CoMaps bereits 6 Versionen herausgebracht. Die App ist im iOS App Store und über mehrere Wege für Android (einschließlich Google Play und F-Droid) erhältlich. Zusammengenommen wurde die App bereits über 100.000 Mal heruntergeladen. Als ein bereits weit verbreitetes und wachsendes Werkzeug trägt CoMaps zum Wachstum des größeren FOSSGIS-Ökosystems bei.
Der Code zur Kartenerstellung für dieses spezifische CoMaps-Projekt, für das wir Unterstützung beantragen, ist ebenfalls offen lizenziert und würde es uns ermöglichen, häufiger Karten zu veröffentlichen. Dies ist von besonderer Bedeutung, da CoMaps auch eine leicht zu bedienende Schnittstelle für einfachere Bearbeitungen von OpenStreetMap bereitstellt, die besonders für Neulinge nützlich ist, die OSM gerade erst kennenlernen und ihre ersten Kartenbearbeitungen vornehmen. Dadurch ermutigt CoMaps die Nutzer, Kartenfehler selbst zu beheben.
Dies setzt jedoch voraus, dass die Karte häufig aktualisiert wird, damit die Nutzer regelmäßig positive Rückmeldungen darüber erhalten, dass ihre Bearbeitungen etwas bewirken, und damit sichergestellt ist, dass die Bearbeitungen auf der Grundlage des aktuellen Zustands der Karte durchgeführt werden.
Wo befindet sich das Repository des Quellcodes? Unter welcher URL kann man es klonen/auschecken?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Quellcode für CoMaps ist auf Codeberg unter https://codeberg.org/comaps/comaps
Unter welcher Lizenz steht der Quellcode?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Quellcode ist unter einer Apache 2.0 Lizenz veröffentlicht (https://codeberg.org/comaps/comaps/src/branch/main/LICENSE).
Wird der Server von anderer Seite gefördert?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
CoMaps erhält zwar kleinere finanzielle Einzelspenden von seinen Nutzern und der Community, diese sind allerdings nicht speziell für den Betrieb eines Kartenerstellungsservers, wie hier vorgeschlagen, bestimmt.
Darüber hinaus muss CoMaps die generierten Kartendateien in verschiedenen CDNs auf der ganzen Welt hosten, um schnelle und zuverlässige Downloads für Nutzer aus der ganzen Welt zu ermöglichen (siehe auch die Konsequenzen unten). Daher werden die Spendengelder derzeit auf all diese Anforderungen aufgeteilt, was den Betrag, den wir der Kartenerstellung widmen können, einschränkt.
Welche Konsequenzen hat eine Förderung/Nichtförderung?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ohne einen größeren dedizierten Kartenerstellungsserver muss CoMaps weiterhin den Bedarf an schnellerer Kartenerstellung mit den verfügbaren Spendengeldern (die mit anderen Projektausgaben geteilt werden müssen) in Einklang bringen.
Diese finanziellen Zwänge bedeuten, dass die derzeitige Hardware (12-Core Dual Xeon X5690, 96 GB RAM, Festplatten), die wir für die Kartenerstellung verwenden, der Aufgabe nicht wirklich gewachsen ist. Im besten Fall dauert die Kartenerstellung derzeit etwa 10 Tage, so dass die Nutzer Karten erhalten, die bereits 10-12 Tage alt sind. Im schlimmsten Fall kann die Kartenerstellung wegen Speichermangels abstürzen, so dass die Kartenerstellung zumindest teilweise neu gestartet werden muss.
Das CoMaps-Team prüft zwar bereits wie die Kartenerstellung in Zukunft optimiert werden kann, z. B. durch Aufteilung der Aufgaben in kleinere Pakete für kleinere Rechenumgebungen. Dies ist allerdings ein größerer technischer Aufwand, der mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Wir gehen daher davon aus, dass die Kartenerstellung zumindest in der absehbaren Zukunft der Hauptengpass für die häufigere Veröffentlichung von aktualisierten Karten und App-Versionen bleiben wird.
Falls unser Förderantrag bewilligt wird, erwarten wir, dass sich die Zeiten für die Kartenerstellung und -bereitstellung deutlich verkürzen würden: Mit dem größeren vorgeschlagenen Server würde diese Zeit auf etwa 1-1,5 Tage schrumpfen, mit den kleineren Optionen auf etwa 3-4 Tage.
Dies würde uns in die Lage versetzen, aktuellere Karten zum Herunterladen bereitzustellen. Dies ist ein häufiger Nutzerwunsch, der sowohl die Nutzer betrifft, die die App für ihre täglichen Navigationsanforderungen nutzen, als auch diejenigen, die über die App zu OSM beitragen.