Tschunk im Lummerland - Bericht vom FOSSGIS-Hacking Event Nummer 8 & OSM Sommercamp im Linuxhotel

02.07.2017 von Oliver Rudzick

Wer sich an Jim Knopf & Lukas, den Lokomotivführer erinnert, weiß, dass Alfons der Viertelvorzwölfte König von Lummerland ist. Ob an seinem Hof Tschunk getrunken wurde, ist nicht überliefert. Sicher ist, dass Lummerland als Modell im Hof des Linuxhotels in Essen-Horst nachgebaut ist. Mit seinem parkähnlichen Garten, dem Panoramablick auf die Ruhr und vor allem mit seinen gut ausgestatteten Seminarräumen bot es am letzten Juniwochenende (23.-25.06.2017) einen hervorragenden Rahmen für das FOSSGIS-Hacking-Event Nummer 8 . Der am Samstag Abend gemixte Tschunk, ein auf Club-Mate basierender Cocktail, tat sein übriges für eine entspannte und anregende Atmosphäre.

Dreiundzwanzig OpenStreetMap- und Geodaten-Begeisterte aus ganz Deutschland trafen sich zum gemeinsamen Programmieren, Mappen, Diskutieren und zum gegenseitigen Austausch. Nach dem traditionellen Pizzaessen am Freitag Abend stellten die Teilnehmenden sich und ihre Projekte vor und dann ging es auch schon ans Werk. Es wurde an zahlreichen Open-Source- und OpenStreetMap-Projekten gearbeitet:

  • MapOSMatic, ein Web-basierter Dienst, mit dem druckbare Stadtpläne aus OSM-Daten erzeugt werden können.
  • Libosmscout eine in C++ geschriebene Programmbibliothek , mit deren Hilfe OSM-Daten offline gerendert und zum Routing genutzt werden können.
  • OSM-Boundaries, eine Karte, die eine komfortable Übersicht über die OSM erfassten administrativen Grenzen bietet.
  • OpenRailwayMap,eine OSM-Karte, die das Herz jeden Eisenbahnfans höher schlagen lässt.
  • regio-osm.de, wertet Hausnummerlisten von Gemeinden aus und stellt fest, welche Hausnummern davon bereits in OSM erfasst sind.
  • osm_address_db importiert Adressen in postgres.
  • Stolpersteine in OSM. Von 60000 - 70000 verlegten Stolpersteinen sind nur 18974 in OSM sichtbar (Stand 25.07.2017).

In zwei Workshops wurde in die Grundlagen der Arbeit mit Github und in das Projekt osm_address_db eingeführt. Ein Workshop richtete sich speziell an die beiden mit angereisten jüngeren Teilnehmer: Anhand eines Beispiels wurden sie an die Webprogrammierung mit Javascript herangeführt.

Diskutiert wurden Vorschläge und Forderungen, die in letzter Zeit an die OSM-Community herangetragen wurden. Pläne des Regionalverbands Ruhr, seine Stadtpläne künftig mit Hilfe von OSM-Daten zu erstellen und im Gegenzug zu OSM beizutragen, stießen bei den Anwesenden auf Zustimmung. Kritischer wurde ein Beitrag im OSM-Forum zum Mappen von Hydranten diskutiert.

Ein wichtiges Thema waren die Planungen für die FOSSGIS-Konferenz, die 2018 in Bonn stattfinden wird.

Eine ausführliche Dokumentation der Ergebnisse gibt es im FOSSGIS-Wiki.

Großartig - im Linuxhotel gibt es jetzt einen Flugsimulator!
Zufällig wurde gerade am Freitag Linuxhotel ein FlightGear Flugsimulator von Martin Herweg eingerichtet, der nun dauerhaft den Gästen zur Verfügung steht. Martin kam am Samstag - angelockt durch Grillen und Erbeerkuchen - auch zum Hacking und hat Interessierten in einigen Flugstunden den Flugsimulator näher gebracht.

Auch das achte FOSSGIS-Hacking-Event war, wie die sieben vorangegangenen, ein voller Erfolg. Dies war nur möglich, weil alle sich beteiligten und zum Gelingen beitrugen. Herzlichen Dank auch an das Linux-Hotel und vor allem an den FOSSGIS Verein, der das Wochenende finanzierte!