Konferenz 2009/OpenAddresses

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Referenten
Prof. Hans-Jörg Stark

Abstract

OpenAddresses (OA), das OpenGeoData-Projekt zur Erfassung geokodierter Adressdaten mittels Crowdsourcing, hat sich seit der Lancierung im Sommer 2007 stetig weiterentwickelt und auch im 2009 stehen einige Neuerungen an. Nachfolgender Artikel gewährt einen Rückblick, präsentiert den aktuelle Stand und einige interessante Teilprojekte und richtet den Fokus zuletzt auch in die Zukunft.

Das Projekt

Die Kombination von Adressdaten und ihren zugehörigen Koordinaten bildet in der Geoinformatik einen wichtigen Ansatz, um adressgenaue Auswertungen und mikrogeographische Analysen durchführen zu können. Vielfach ist der Bezug eines solchen Datensatzes aber mit hohen Kosten verbunden und verunmöglicht einen breiten Einsatz solcher Methoden. Angelehnt an die Idee von OpenStreetMap (OSM), wo sich jedermann als aktiver Mapper an der Erstellung und Gestaltung einer gemeinsamen offenen und freien Weltkarte beteiligen kann, kann bei OpenAddresses ebenfalls jedermann durch seine lokalen Kenntnisse mithelfen, seine ihm vertrauten Adressen - bspw. Wohnoder Arbeitsadresse - zu identifizieren und mit einem Klick in der Karte die zugehörigen Koordinaten in einer zentralen Datenbank zu speichern. Die so gesammelten Daten werden allen Interessierten kostenlos und frei zur Verfügung gestellt.

Aktuelles

Das Projekt wurde am Institut Vermessung und Geoinformation der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW IVGI) konzipiert und realisiert und wurde in verschiedenen Arbeiten durch Studierende weiterentwickelt. Dabei konnten im Sommer 2008 zwei neue Werkzeuge entwickelt werden:

  • GeoDataSnapper: GeoDataSnapper ist ein Programm zur kombinierten Geodatenerfassung für die Projekte OpenAddresses und OpenStreetMap. Es läuft auf einem Personal Digital Assistent (PDA oder MDA) in Kombination mit einem GPS-Empfänger und zeichnet zum einen den zurückgelegten Weg des Erfassers im Feld für OSM als GPS-Track auf und speichert zum andern auf Befehl die eingegebene Adresse mitsamt den zugehörigen Koordinaten.
  • Geocoder: Mit dem Geocoder wurde eine Anwendung entwickelt, welche basierend auf dem OADatensatz die Geokodierung von Adressdaten Dritter vornimmt. Dabei kommen String- Vergleichsverfahren zum Einsatz, welche es erlauben, auch nicht exakt übereinstimmende Schreibweisen von Adressen unter Angabe eines Übereinstimmungs-Koeffizienten zu geokodieren. Des Weiteren besteht seit einem knappen Jahr eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Kärnten, Studienbereich Geoinformation in Österreich, wo ebenfalls Anstrengungen zur weiteren Verbreitung und Weiterentwicklung von OA unternommen werden.

Ausblick

Als nächster Schritt bei der Weiterentwicklung ist angedacht, OpenLayers als Kartenoberfläche einzusetzen. Dies ermöglicht unter anderem, verschiedene Orthophoto-Datenquellen einzubinden. Weiter wird eine Migration von der heutigen mySQL-Datenbank auf PostgreSQL mit PostGIS erfolgen, um künftig auch den vollen räumlichen Datenbank-Support von PostGIS nutzen zu können. Ebenfalls ins Auge gefasst wird die Einführung eines Wikis, wo sich Interessierte und Projektbeteiligte austauschen können. Zudem werden Überlegungen betreffend flexibler Erweiterung des Datenmodells (Einführung von POI-Verknüpfungen zu den Adressen) und dem Angebot eines Geokodier-Services angestellt. Die Zusammenarbeit der beiden genannten Institute in der gemeinsamen Weiterentwicklung soll durch die genannten Ausbauschritte intensiviert und vertieft werden.