FOSSGIS OSM Communitytreffen 2024 Nummer 21/Finanzierungsmöglichkeiten

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Auf dem FOSSGIS-OSM-Communityweekend am 3. bis 5. Mai hatten wir auch eine Diskussion zum Thema Finanzierung des Vereins, besonders was die OSM-Aktivitäten angeht. Die Diskussion schließt auch an die Diskussion zum diesem Thema an, die wir auf dem OSM-Samstag zur FOSSGIS 2024 hatten.

Themen:

Erklären, was OSM macht und was wir machen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevor uns irgendjemand Geld gibt, müssen wir natürlich erklären, was OSM macht und was wir machen und warum wir dafür Geld brauchen.

Dazu gehört auch, dass wir darstellen müssen, wer wir eigentlich sind. Die Erfahrung zeigt, dass die Marke "FOSSGIS" in der Nicht-GIS-Welt schwer zu verkaufen ist. Es wäre viel einfacher wenn wir als "OSM Deutsch land" auftreten könnten. Dazu muss man nicht gleich einen neuen Verein gründen, aber denkbar wäre das schon. Angesprochen wurden auch verschiedene Alternativen im Wording "OpenStreetMap Deutschland ist ein Projek t des FOSSGIS e.V." oder solche Dinge. Das ist noch ein Punkt über den wir mehr nachdenken müssen und ausprobieren, wie wir uns da in Zukunft besser darstellen können.

Geld bekommen kostet auch Geld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir müssen davon ausgehen, dass es auch Geld kostet, wenn man Geld bekommen will. Man muss unsere Arbeit auch erklären und um Spender und Sponsoren werben. Das kostet Aufwand. Und man muss auch den Verwaltungsaufwand berücksichtigen, Buchhaltung, Spendenbescheinigungen, Sponsorenverträge und vieles mehr. Es gibt keine allgemein anerkannte "Quote" wieviel Geld in die Verwaltung gehen darf, aber Zahlen im Bereich 15% bis 25% scheinen nicht abwegig zu sein. Es kommt auch immer drauf an, was man einrechnet. Zum Beispiel dient Werbung für das Projekt ja nicht nur dazu, Geld einzunehmen, sondern vorallem dazu, dass mehr Leute OSM verwenden und mithelfen.

Private Spender und Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gespräch hat sich gezeigt, dass wir Privatpersonen ganz anders ansprechen müssen als Firmen oder andere Organisationen. Bei Privatpersonen geht es um Mitgliedschaften oder Spenden. Man könnte daran denken, eine Fördermitgliedschaft einzurichten, wie es viele Vereine haben (z.B. Wikimedia Deutschland mit über 100.000 Fördermitgliedern). Darüber kann man ausdrücken, dass man die Vereinsarbeit gut findet und finanziell regelmäßig unterstützen will, aber sich selbst nicht aktiv an der Vereinsarbeit beteiligen. Denkbar wäre auch ein Dauerspende einzurichten, der Effekt wäre ähnlich, aber vielleicht mit weniger Administration verbunden. Die Open Knowledge Foundation macht das so.

Auf jeden Fall müßten wir ganz erheblich viele Mitglieder gewinnen, damit wir damit ernsthaft viel Geld verdienen, aber hätten eine relativ verläßliche Einnahmequelle.

Firmensponsoring und Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Firmenmitlieder zahlen nur relativ wenig Geld (200 EUR im Jahr) beim FOSSGIS. Die wesentlichen Einnahmen des FOSSGIS kommen bisher aus dem Sponsoring von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern für unsere Konferenz. Gerade für Firmen, die nicht so an einer Darstellung auf der Konferenz interessiert sind, die aber OSM nutzen und fördern wollen, sollten wir eine Sponsoringmöglichkeit schaffen oder eine Fördermitgliedschaft einführen. Die sollte es in verschiedenen "Größen" geben, ähnlich wie bei der OSMF oder dem Konferenz-Sponsoring.

Fördermitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Diskussion waren wir uns recht einig, sowas wie die Fördermitgliedschaft anzugehen. Dazu wäre aber eine Satzungsänderung nötig, die wäre eh nicht schlecht, weil wir dann in der Satzung die Details der Mitgliedschaften auf eine Mitgliederordnung verschieben könnten, die man in Zukunft ohne Satzungsänderung leichter anpassen kann. Eine Satzungsänderung braucht eine Mitgliederversammlung, aber die könnte man auch unterm Jahr online mal machen.

Wegen dem Verhältnis GIS-Welt zu OSM im Verein gibt es noch einige Diskussionsbedarf, wenn wir unsere Vereinsstruktur sehr ändern und dadurch plötzlich auf einer "Seite" viel mehr Mitglieder haben oder dergl. Es wurde auch darüber gesprochen, ob es vielleicht nötig ist die FOSSGIS-Seite von der OSM-Seite organisatorisch zu trennen. Andererseits arbeiten wir schon Jahre lang gut zusammen und ergänzen uns auch sehr gut. Wir müssen die verschiedenen Optionen mal im Detail durchdenken und schauen, wie auch unsere bisherigen Mitglieder dazu stehen.

Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Firmen und gerade auch öffentliche Institutionen wollen oder können einem oft nicht einfach so Geld geben, eine Spende kommt nicht in Betracht. Aber vielleicht kann man Dienstleistungen anbieten, die preislich so gestaltet sind, dass dabei auch etwas Geld übrig bleibt für die Aktivitäten des Vereins. Organisatorisch könnte das so ablaufen, dass man eine (g)GmbH gründet, die dem e.V. gehört, die die Dienstleistungen erbringt und ihre Gewinne an den Verein spendet.

Bei der Art der Dienstleistungen sollten wir uns dabei an den Vereinszielen orientieren. Wir wollen nicht einfach nur Kuchen verkaufen. Denkbare Bereich sind:

  • Schulungen: OSM zu nutzen und/oder zu OSM beitragen muss man auch lernen. Und das wird auch immer mal wieder von Firmen und anderen Organisationen angefragt. Die FOSSGIS-Konferenz ist eigentlich eine große Fortbildungsveranstaltung. Wir machen sowas also schon. Denkbar wäre es, spezielle OSM-Schulungen anzubieten. Dabei können wir dann auch unsere Inhalte einbringen, d.h. wir verdienen Geld und gleichzeitig helfen wir den Leuten, dass die dem Projekt helfen.
  • Qualitätsmanagement: Für Firmen ist die Qualität wichtig. Sie wollen vielleicht jemanden, der ihnen bestätigt, dass die Qualität von OSM in einem bestimmten Bereich gewiesse Anforderungen erfüllt oder sie wollen dass jemand sich drum kümmert, die Qualität in einem Bereich herzustellen oder zu erhalten. Dazu kann es gehören, dass man im Auftrag mappt, aber auch dass man passende Tools baut und pflegt und mit der Community zusammen benutzt.
  • Beschwerden-Workflow: Viele kommerzielle Nutzer von OSM-Karten und Daten haben ihrerseits Kunden, die sich beschweren, wenn was auf der Karte nicht stimmt. Im Moment ist das oft etwas holprig und sehr zufällig, ob solche Beschwerden an den richtigen Stellen ankommen und auch bearbeitet werden. Wir könnten helfen, hier etwas mehr Struktur reinzubringen. Die Firmen bezahlen, damit ihre Kunden glücklich werden und OSM wird besser dabei.

So eine Dienstleistungsschiene aufzubauen wäre einiges an Arbeit und wir bräuchten wie bei einem Startup erstmal etwas Geld, um sowas aufzubauen. So mal nebenher macht man das nicht. Und wir müßten natürlich auch darauf achten, dass wir uns nicht in Konkurrenz zu unseren eigenen (Firmen-)Mitgliedern begeben.

(Vielen Dank an Marc für den Mitschrieb, auf dem dieser Text in Teilen basiert.)