UMN MapServer Anwenderkonferenz 2005/openNAS

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Version vom 28. März 2008, 10:45 Uhr von Torsten Brassat (Diskussion | Beiträge)
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Zielgruppe

Das Zielpublikum sind Kataster- und Vermessungsämter und Landesregierungen, die in die Beschaffung von ALKIS-ATKIS-AFIS Lösungen eingebunden sind, sowie Nachnutzer und Dienstleister, die sich mit dem Thema vertraut machen möchten.

Voraussetzungen

Ein grundsätzliches Verständis der Thematik ist sicherlich vorteilhaft für die Teilnahme an dieser Runde.

Rahmenbedingungen

Die aktuelle Version 4 der GeoInfoDok wird von der AdV Online bereitgestellt.

Das AAA Basisschema ist die Basis für die Modellierung fachspezifischer Anwendungen. Es stellt darüber hinaus alle Eigenschaften der AFIS-ALKIS-ATKIS-Daten dar, die einen Einfluss auf den Datenaustausch haben.

Grundlagen

Bei der Konzeption der GeoInfoDok sind die grundlegenden, allgemein gültigen Aussagen folgender Entwicklungen berücksichtigt worden:

  • die derzeitigen Verfahrenslösungen ALB und ALK
  • die von den Lenkungsausschüssen ALB und ALK/ATKIS erarbeitete Grobstudie über die Integration von ALB, ALK und ATKIS
  • die in verschiedenen Bundesländern derzeit erarbeiteten Neukonzeptionen des ALB-Verfahrens (gemeinsame Entwicklung des AGLB 95 der Länder Bayern, Sachsen und Thüringen, das Hamburger Projekt HALB sowie das hessische ALB)
  • die vom Lenkungsausschuss ALB erarbeitete Verfahrenskonzeption ALB II

Grundsätze der Modellierung

Die ALKIS - Bestandsdaten werden auf der Grundlage eines objektorientierten Modellierungsansatzes weitgehend redundanzfrei vorgehalten. Die fachlich eigenständigen Angaben, die bisher als beschreibende Sachdaten im ALB geführt wurden, sind als eigenständige Objekte modelliert worden. Beispielsweise erfordert die Einbeziehung der Eigentümer- und Erbbauberechtigtenangaben die Einführung von Objekten ohne Raumbezug. Die in der Punktdatei vorgehaltenen Angaben zu den Punkten des Liegenschaftskatasters (Grenzpunkt, Gebäudepunkt etc.) sind mit einbezogen worden. Für die Modellierung der Festpunkte der Grundlagenvermessung ist das entsprechende Fachschema modelliert worden mit der Bezeichnung nowikiAmtliches Festpunkt-Informationssystem -AFIS-/nowiki. Es wurde in das gemeinsame Anwendungsschema integriert.

Berücksichtigung vorhandener Normentwürfe und Normen

Die verfestigten Ergebnisse der nationalen und internationalen Normungsbestrebungen sind beachtet worden. Internationale Normungsvorhaben auf dem Gebiet der Geoinformation werden zurzeit vom Technical Comittee 211 Geographic Information/Geomatics (ISO/TC 211) der International Organization for Standardization (ISO) durchgeführt. Die softwarespezifischen Schnittstellenspezifikationen orientieren sich an den international anerkannten Standards des Open Geospatial Consortium (OGC).

Praxis: Probleme

Die Probleme der Migration nach ALKIS sind vielfältig und beziehen sich nicht nur auf technische, sondern auch auf inhaltlich ungeklärte Sachverhalte. Die folgende Liste ist lediglich eine Momentaufnahme der Punkte, die in der letzten Veranstaltung angeprochen wurden.

  • Leistungsverhalten noch unbefriedigend
  • Koordinatensystemwechsel (GK nach UTM)
  • Homogenisierung
  • Divergenz zwischen Buch- und Katasterwert
  • Bestehender ALK-Datenbestand ist problematisch
  • Erschwerte Rückmigration durch Objektmodell-Änderung
  • Sekundärnutzung durch alte EDBS- und WLDGE-basierte Software

Termine

Die Einführung der ALKIS Standards wird sich über mehrere Jahre erstrecken und nicht flächendeckend gleichzeitig, sondern mit teilweise mehrjährigem Abstand erfolgen. Während der Übergangszeit werden Mischsysteme aufgebaut, die aus einem prototypischen Stadium nicht hinauswachsen können werden, da sie sich ständig den wechselnden Rahmenbedingungen anpassen müssen (siehe Praxisprobleme).

Die Einführung des ALKIS-Leitbilds hat bereits vor Jahren begonnen. Einen Termin für die vollständige, flächendeckende Einführung produktiver Systeme gibt es nicht.

Lösungsansätze

Die Entwicklungen AFIS, ALKIS und ATKIS und die Festlegung der NAS (Normenbasierte Austauschschnittstelle) basieren auf international anerkannten Standards. Deshalb müss(t)en alle Softwarelösungen interoperabel sein. Nur wenn das wirklich der Fall ist, kann man von Investitionssicherheit sprechen. Deshalb werden sich wahrscheinlich Mischsysteme aus unterschiedlichen Softwarepaketen durchsetzen, die über die festgeschriebenen Schnittstellen und Standards untereinander interoparabel sind. Diese Erkenntnis setzt sich langsam auf allen Ebenen durch und nimmt auch etwas Druck aus der derzeitigen Diskussion um die einzige richtige Entscheidung, die es so gar nicht geben kann.


Anmerkung

Bitte beachten Sie, dass ALKIS mit Freier Software keine Produktvorstellung ist. ALKIS ist kein einzelnes Produkt, sondern Leitfaden und Spezifikation von Grundlagen und Schnittstellen. Hier sollen technische Fragen und finanzielle Rahmenbedingungen zur Finanzierung einer Lösung für ALKIS mit Freier Software vorgestellt und diskutiert werden. Die Vorgehensweise ist dabei etwas anders als bei den etablierten Herstellern, die meist ein bereits fast fertiges und damit verkaufbares Produkt ankündigen müssen, um es verkaufen zu können.

Für weitere Fragen können Sie sich an Arnulf Christl wenden.