Konferenz 2006/GDI Wuppertal

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Zusammenfassung:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Wuppertal betreibt seit Ende der 1990er Jahre den Aufbau einer Kommunalen Geodateninfrastruktur. Dabei stand zunächst die Versorgung der Stadtverwaltung und städtischer Betriebe über das Intranet im Vordergrund. In den Projekten zum Wuppertaler Navigations- und Datenmanagementsystem (WuNDa) wurde eine Diensteinfrastruktur realisiert. Sie umfasst einen mit kommerzieller Software (SICAD Internet Map Server) realisierten OGC Web Map Service (WMS) und einen nicht standardisierten Metadaten-Katalogdienst der Firma cismet (Open Source) zur Navigation in verteilten, heterogenen Sachdatenbeständen.

Motiviert durch gesetzliche Anforderungen aus dem Bereich des Umweltinformationsrechtes wurde diese Infrastruktur im Rahmen der GDI NRW Verbundprojekte 2004 und 2005 um Komponenten ergänzt, die eine Nutzung durch Akteure außerhalb der Stadtverwaltung Wuppertal ermöglichen.

Kernstück dieser Infrastrukturerweiterung ist ein im Internet sichtbarer OGC WMS 1.1.1, der mit dem Freie Software-Projekt deegree (Version 1) realisiert wurde. Dieser Service greift über einen deegree Web Feature Service (WFS) und einen deegree Web Coverage Service direkt auf verschiedene Geodatenbestände der Stadt Wuppertal zu (ESRI shape files, tiff-Rasterdaten, PostGIS-Datenbanken) und bindet darüber hinaus kaskadierend einige Layer des bestehenden SICAD IMS als remote WMS ein.

Dem Nutzer wird unter http://geoportal.wuppertal.de ein leistungsfähiger Portal-Client auf der Grundlage des deegree iGeoPortal (standard edition) zur Verfügung gestellt.

Die wesentliche technische Innovation innerhalb der Projekte war aber die Bereitstellung von Sicherheitskomponenten (OWS-Proxies) als Erweiterung von deegree. Die OWS-Proxies sind Filter, die nach außen eine OGC-Dienstefassade besitzen (zzt. beschränkt auf WMS) und ankommende requests verschiedenen teils fest definierten, teils nutzerabhängigen Tests und Validierungen unterziehen, bevor sie an den WMS weitergeleitet werden. Mit den OWS-Proxies werden Denial of Service-Attacken oder das Einschleusen von Viren über die Parameter des requests unterbunden. Darüber hinaus können mit Hilfe dieser Architektur nutzerspezifische Sichten auf nicht öffentliche Datenbestände definiert werden. Damit ist es möglich, kostenfreie Bürgerdienste und entgeltpflichtige Angebote für professionelle Nutzer über dieselbe Plattform zu realisieren.

Zur Authentifizierung unterstützt die Portal-Applikation ein Authentifizierungsverfahren über Session ID's. Darüber hinaus wurde in einer Zusammenarbeit von Wupperverband und Stadtverwaltung ein weiteres Authentifizierungsverfahren implementiert, bei dem die Zugriffe über GDI-NRW-konforme Authentifizierungsclienten (WAC) und einen Web Security Service (WSS) erfolgen. Über diesen Weg können Nutzer mit eigener GIS-Infrastruktur zugriffsbeschränkte Daten, die über den WMS der Stadt Wuppertal verfügbar sind, auch ohne Nutzung der Portal-Applikation in eigene GIS- und Web-GIS-Clienten integrieren.

Derzeit in Bearbeitung ist die Erweiterung der Wuppertaler GDI um einen OGC Catalog Service (CS-W 2.0.0), wobei auch hierfür die deegree-Implementierung zum Einsatz kommen wird. Der Catalog Service wird auf ISO19115/19119-konforme Geo-Metadaten in einer PostGIS-Datenbank zugreifen. Die bestehenden Metadaten des seit Mitte der 1990er Jahre laufenden Verfahrens Metadatenbank RaumInfo (Intranetlösung, nicht standardkonform, ca. 800 Datensätze) werden hierzu in das neue Datenbankschema migriert. Die Portal-Applikation wird in diesem Zusammenhang um Dialoge zur Anzeige von Metadaten zu den aktuell im Zugriff befindlichen WMS-Layern und zur Suche im Metadatenkatalog ergänzt.

Zum Vortrag:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vortrag gibt einen Überblick über die neuen Open Source-Komponenten der Wuppertaler GDI, die für die Nutzung durch verwaltungsexterne Akteure relevant sind. Neben den technischen Konzepten werden praktische Einführungs- und Nutzungsaspekte diskutiert:

  • Evolution der Wuppertaler Geodateninfrastruktur
 - Warum der Schritt ins Internet?
 - Wozu braucht eine Kommune ein Geodatenportal?
  • Mapping Services
 - Das Beste aus 2 Welten: Koexistenz von kommerziellen und freien Implementierungen
  • Die Wuppertaler Portal-Applikation
 - Client-Technologie - warum man nur die falsche wählen kann.
 - Nutzung von Standards: Web Map Context, gazetteer-Service und Co.
  • Security
 - Das OWS-Proxy-Konzept.
 - Security a la GDI NRW: WAC und WSS
  • Metadaten und Catalog Service
 - Warum Umweltinformationen ohne Metadaten nicht funktionieren.
 - Wie bläst man den akademischen Staub von den Metadaten?   


--Stefan Sander 22:40, 27 March 2006 (CEST)