FOSS4G 2010 Bericht: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FOSSGIS Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
Zeile 6: Zeile 6:
== erster Entwurf ==
== erster Entwurf ==


Mit der FOSS4G 2010 in Barcelona fand Anfang September die internationale Konferenz rund um Open Source Geospatial Software statt. Mit über 800 Teilnehmern war sie auch die bisher teilnehmerstärkste Veranstaltung seit der Gründung im Jahre 2006.  
Mit der FOSS4G 2010 in Barcelona fand Anfang September die internationale Konferenz rund um Open Source Geospatial Software statt. Mit über 800 Teilnehmern war sie die bisher teilnehmerstärkste Veranstaltung seit der Gründung im Jahre 2006.
Zeitlich vor dem eigentlichen Konferenzprogramm wurden insgesamt 14 Workshops durchgeführt. Hierbei handelt es sich um dreistündige Sitzungen die von Mitgliedern der Entwicklerteams geleitet werden. Die Teilnehmer können an den Workshoprechnern mitarbeiten und werden dadurch intensiv mit dem Themengebiet vertraut gemacht.
Eine Eigenentwicklung der OSGeo, die OSGeo LiveDVD, kam hierbei zum Einsatz. Diese enthält 43 FOSS-GIS-Anwendungen, Demodaten und Workshopinhalte. Jeder Interessierte kann sich unter http://live.osgeo.org die aktuelle Version herunterladen. Die Zusammenstellung wird stetig aktualisiert und erweitert. Während des Codesprints fanden sich bereits Entwickler zusammen um die Infrastruktur einer internationalisierten DVD zu legen. Das Resultat, eine (nicht nur) deutschsprachige DVD, wird spätestens zur kommenden FOSSGIS Konferenz erhältlich sein.
Das Konferenzprogramm startete mit drei Rednern am Dienstag mit der Plenary Session. Schuyler Erle präsentierte eindrucksvoll in seinem Vortrag wie Croudsourcing funktioniert und welche Erfolge damit möglich sind. Am Beispiel von OpenStreetMap zeigte er wie agil und mächtig die Community beim Erdbeben bei Haiti reagiert hat. Grundlage dafür waren veröffentlichte Satellitenbilder, die wiederum ab digitalisiert wurden. Aus diesen Daten wurden Karten für den Druck, mobile Geräte und Webanwendungen erstellt.
In 5 parallelen Vortragstracks wurden insgesamt 120 Vorträge gehalten. Die Teilnehmer hatten im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl, zumal auch noch Tutorialsessions stattfanden. Aber auch die Jury hatte im Vorfeld schwierige Entscheidungen zutreffen, da über 300 Beiträge eingereicht wurden.
Eine große Rolle spielten wie Webgis-Clients wie OpenLayers, GeoExt und MapFish, die ihre Fortschritte und Weiterentwicklungen präsentierten.  


Vor der eigentlichen Konferenz wurden insgesamt 14 Workshops durchgeführt. Diese wurden zum großen Teil von Entwicklern der Softwareprojekte geleitet und boten bereits dadurch qualitativ hochwertige Inhalte. Innerhalb von drei Stunden wurden die Teilnehmer intensiv mit dem Thema vertraut gemacht und konnten selbständig an den Workshoprechnern die Aufgaben mitverfolgen.
Der Vortrag „Web Map Printing with Geoext“ beleuchtete die vielfältigen Möglichkeiten druckbare Karten mit einer Webgis-Anwendung zu erzeugen. An konkreten Code-Beispielen wurden im Vortrag „Performance Considerations in OpenLayers Based Web Mapping“ demonstriert, welche Stolperfallen man vermeiden sollte um eine performante Anwendung zu erstellen.  


Dabei kam die OSGeo LiveDVD zum Einsatz. Diese enthält 43 Anwendungen und Demodaten. Unter der Adresse http://live.osgeo.org kann die aktuelle Version jederzeit heruntergeladen werden. Bereits auf der FOSS4G hat sich eine Gruppe zusammengefunden um eine internationale Version der DVD zu erstellen, die eine Vielzahl an Sprachen unterstützen wird.
Auch die Vorträge zu den Geodatenbanken konnten viele Zuhörer anlocken. Dabei ging es nicht nur um PostgreSQL/PostGIS. Es gibt einige Newcomer auf dem Gebiet und dazu zählen GeoCouch, die räumliche Erweiterung zu CouchDB sowie Graphenbasierte Datenbanken wie Neo4j spatial.  
Nützliche Tools, die vorhandene Kartendienste absichern oder beschleunigen wurden präsentiert. Der WMS-Proxy MapProxy wurde beschleunigt und TileSeeder erleichtert das Management von kachelbasierten Diensten.  


Am Dienstag startete die eigentliche Konferenz. In 5 parallelen Tracks gab es insgesamt 120 Vorträge zu hören. Die Entscheidung zu welchem der Vorträge man geht fiel dabei nicht leicht. Eine große Rolle spielten Anwendungen die über einen Browser bedient werden. Sämtliche Javascript-Frameworks (OpenLayers, GeoExt, MapFish) präsentierten ihre Fortschritte und Weiterentwicklungen.
Seit zwei Jahren hat der WMS Shootout auf der FOSS4G Tradition. Eine Premiere dieses Jahr war, das sich insgesamt 8 Kombattanten (Cardcorp, GeognoSIS, Constellation-SDI, ERDAS APOLLO, GeoServer, Mapnik, MapServer, Oracle MapViewer, QGIS MapServer) gefunden haben, um gegeneinander anzutreten. Der Wettkampf besteht darin im Vorfeld festgelegte WMS-Request durchzuführen, dabei bis zu 64 parallele Anfragen. Alle Tests basieren auf denselben Datensätzen. Es gibt einen Vektor-Datensatz mit 18 GByte und einen Raster-Datensatz mit 120 GByte. Durch die Vielfalt der Projekte wurden auch verschiedene Flaschenhälse im Setup ausgemacht. Dazu zählen CPU, Festplattenzugriff und Netzwerkdurchsatz. Im Endeffekt können dadurch einige der Ergebnisse fairerweise nicht miteinander verglichen werden. Bei jedem Teilnehmer wurden bei der Durchführung festgestellte Fehler im Code behoben und fließen in die nächste Version der Software mit ein. Das ist auch eine Bedingung um an diesem Wettkampf teilzunehmen. Die Ergebnisse werden noch veröffentlicht und sind über die OSGeo-Webseite zu finden. Für den nächsten Wettkampf hat man nun genug Zeit sich vorzubereiten, da die Testrechner weiterhin zur Verfügung stehen. Den krönenden Abschluss des WMS Shootout bildete die Premiere des Songs "Standard Interface WMS" (http://goo.gl/Ogfy).  


Der Vortrag „Web Map Printing with Geoext“ beleuchtete die vielfältigen Möglichkeiten druckbare Karten mit einer Webgis-Anwendung zu erzeugen. An konkreten Code-Beispielen wurden im Vortrag „Performance Considerations in OpenLayers Based Web Mapping“ demonstriet, welche Stolperfallen man vermeiden sollte um eine performante Anwendung zu schreiben.
Am letzten Tag fanden schließlich die Code-Sprints statt. Den Teilnehmern wurde ein großer Raum mit Strom- und Internetanschlüssen zur Verfügung gestellt. Den ganzen Tag lang wurde in Gruppen an den Softwareprojekten gearbeitet. Bei einer weltweit verteilten Entwicklergemeinschaft wird die Gelegenheit eines persönlichen Treffens immer wieder gerne in Anspruch genommen. Dabei werden wichtige Projektentscheidungen getroffen oder schnell eine prototypische Implementierung umzusetzen. Das MapServer-Team legte sich zum Beispiel auf wichtige Eckpunkte der nächsten großen Version 6.0 fest.  
 
Auch die Vorträge zu den Geodatenbanken konnten viele Zuhörer anlocken. Dabei ging es nicht nur um PostgreSQL/PostGIS. Es gibt einige Newcomer auf dem Gebiet und dazu zählen GeoCouch, die räumliche Erweiterung zu CouchDB sowie Graphenbasierte Datenbanken wie Neo4j spatial.
 
Nützliche Tools die vorhandene Kartendienste absichern oder beschleunigen wurden präsentiert. Der MapProxy wurde beschleunigt und TileSeeder erleichtert das Management von kachelbasierten Diensten. 
 
Seit zwei Jahren hat der WMS Shootout auf der FOSS4G Tradition. Eine Premiere dieses Jahr war, das sich insgesamt 8 Kombattanten (Cardcorp, GeognoSIS, Constellation-SDI, ERDAS APOLLO, GeoServer, Mapnik, MapServer, Oracle MapViewer, QGIS MapServer) gefunden haben, um gegeneinander anzutreten.
Der Wettkampf besteht darin im Vorfeld festgelegte WMS-Request durchzuführen, dabei bis zu 64 parallele Anfragen. Alle Tests basieren auf denselben Datensätzen. Es gibt einen Vektor-Datensatz mit 18 GByte und einen Raster-Datensatz mit 120 GByte.
Durch die Vielfalt der Projekte wurden auch verschiedene Flaschenhälse im Setup ausgemacht. Dazu zählen CPU, Festplattenzugriff und Netzwerkdurchsatz. Im Endeffekt können dadurch einige der Ergebnisse fairerweise nicht miteinander verglichen werden. Bei jedem Teilnehmer wurden bei der Durchführung festgestellte Fehler im Code behoben und fließen in die nächste Version der Software mit ein. Das ist auch eine Bedingung um an diesem Wettkampf teilzunehmen. Die Ergebnisse werden noch veröffentlicht und sind über die OSGeo-Webseite zu finden.
Für den nächsten Wettkampf hat man nun genug Zeit sich vorzubereiten, da die Testrechner weiterhin zur Verfügung stehen.
Den krönenden Abschluss des WMS Shootout bildete die Premiere des Songs "Standard Interface WMS" (http://www.youtube.com/watch?v=Afm6dlwDCDQ&feature=player_embedded).
 
Am letzten Tag fanden schließlich die Code-Sprints statt. Den Teilnehmern wurde ein großer Raum mit Strom- und Internetanschlüssen zur Verfügung gestellt. Den ganzen Tag lang wurde in Gruppen an den Softwareprojekten gearbeitet. Viele Beteiligte können auf Grund der großen räumlichen Distanzen nur virtuell kommunizieren. Die Gelegenheit eines persönlichen Treffens wird gerne in Anspruch genommen, um wichtige Projektentscheidungen zu treffen oder schnell eine prototypische Implementierung umzusetzen. Das MapServer-Team legte sich zum Beispiel auf wichtige Eckpunkte der nächsten großen Version fest.


Die nächste FOSS4G wird vom 12. bis 16. September in Denver (USA) stattfinden.
Die nächste FOSS4G wird vom 12. bis 16. September in Denver (USA) stattfinden.

Version vom 13. Oktober 2010, 07:04 Uhr

FOSS4G 2010 - Artikel

Weitere Links

erster Entwurf

Mit der FOSS4G 2010 in Barcelona fand Anfang September die internationale Konferenz rund um Open Source Geospatial Software statt. Mit über 800 Teilnehmern war sie die bisher teilnehmerstärkste Veranstaltung seit der Gründung im Jahre 2006. Zeitlich vor dem eigentlichen Konferenzprogramm wurden insgesamt 14 Workshops durchgeführt. Hierbei handelt es sich um dreistündige Sitzungen die von Mitgliedern der Entwicklerteams geleitet werden. Die Teilnehmer können an den Workshoprechnern mitarbeiten und werden dadurch intensiv mit dem Themengebiet vertraut gemacht. Eine Eigenentwicklung der OSGeo, die OSGeo LiveDVD, kam hierbei zum Einsatz. Diese enthält 43 FOSS-GIS-Anwendungen, Demodaten und Workshopinhalte. Jeder Interessierte kann sich unter http://live.osgeo.org die aktuelle Version herunterladen. Die Zusammenstellung wird stetig aktualisiert und erweitert. Während des Codesprints fanden sich bereits Entwickler zusammen um die Infrastruktur einer internationalisierten DVD zu legen. Das Resultat, eine (nicht nur) deutschsprachige DVD, wird spätestens zur kommenden FOSSGIS Konferenz erhältlich sein. Das Konferenzprogramm startete mit drei Rednern am Dienstag mit der Plenary Session. Schuyler Erle präsentierte eindrucksvoll in seinem Vortrag wie Croudsourcing funktioniert und welche Erfolge damit möglich sind. Am Beispiel von OpenStreetMap zeigte er wie agil und mächtig die Community beim Erdbeben bei Haiti reagiert hat. Grundlage dafür waren veröffentlichte Satellitenbilder, die wiederum ab digitalisiert wurden. Aus diesen Daten wurden Karten für den Druck, mobile Geräte und Webanwendungen erstellt. In 5 parallelen Vortragstracks wurden insgesamt 120 Vorträge gehalten. Die Teilnehmer hatten im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl, zumal auch noch Tutorialsessions stattfanden. Aber auch die Jury hatte im Vorfeld schwierige Entscheidungen zutreffen, da über 300 Beiträge eingereicht wurden. Eine große Rolle spielten wie Webgis-Clients wie OpenLayers, GeoExt und MapFish, die ihre Fortschritte und Weiterentwicklungen präsentierten.

Der Vortrag „Web Map Printing with Geoext“ beleuchtete die vielfältigen Möglichkeiten druckbare Karten mit einer Webgis-Anwendung zu erzeugen. An konkreten Code-Beispielen wurden im Vortrag „Performance Considerations in OpenLayers Based Web Mapping“ demonstriert, welche Stolperfallen man vermeiden sollte um eine performante Anwendung zu erstellen.

Auch die Vorträge zu den Geodatenbanken konnten viele Zuhörer anlocken. Dabei ging es nicht nur um PostgreSQL/PostGIS. Es gibt einige Newcomer auf dem Gebiet und dazu zählen GeoCouch, die räumliche Erweiterung zu CouchDB sowie Graphenbasierte Datenbanken wie Neo4j spatial. Nützliche Tools, die vorhandene Kartendienste absichern oder beschleunigen wurden präsentiert. Der WMS-Proxy MapProxy wurde beschleunigt und TileSeeder erleichtert das Management von kachelbasierten Diensten.

Seit zwei Jahren hat der WMS Shootout auf der FOSS4G Tradition. Eine Premiere dieses Jahr war, das sich insgesamt 8 Kombattanten (Cardcorp, GeognoSIS, Constellation-SDI, ERDAS APOLLO, GeoServer, Mapnik, MapServer, Oracle MapViewer, QGIS MapServer) gefunden haben, um gegeneinander anzutreten. Der Wettkampf besteht darin im Vorfeld festgelegte WMS-Request durchzuführen, dabei bis zu 64 parallele Anfragen. Alle Tests basieren auf denselben Datensätzen. Es gibt einen Vektor-Datensatz mit 18 GByte und einen Raster-Datensatz mit 120 GByte. Durch die Vielfalt der Projekte wurden auch verschiedene Flaschenhälse im Setup ausgemacht. Dazu zählen CPU, Festplattenzugriff und Netzwerkdurchsatz. Im Endeffekt können dadurch einige der Ergebnisse fairerweise nicht miteinander verglichen werden. Bei jedem Teilnehmer wurden bei der Durchführung festgestellte Fehler im Code behoben und fließen in die nächste Version der Software mit ein. Das ist auch eine Bedingung um an diesem Wettkampf teilzunehmen. Die Ergebnisse werden noch veröffentlicht und sind über die OSGeo-Webseite zu finden. Für den nächsten Wettkampf hat man nun genug Zeit sich vorzubereiten, da die Testrechner weiterhin zur Verfügung stehen. Den krönenden Abschluss des WMS Shootout bildete die Premiere des Songs "Standard Interface WMS" (http://goo.gl/Ogfy).

Am letzten Tag fanden schließlich die Code-Sprints statt. Den Teilnehmern wurde ein großer Raum mit Strom- und Internetanschlüssen zur Verfügung gestellt. Den ganzen Tag lang wurde in Gruppen an den Softwareprojekten gearbeitet. Bei einer weltweit verteilten Entwicklergemeinschaft wird die Gelegenheit eines persönlichen Treffens immer wieder gerne in Anspruch genommen. Dabei werden wichtige Projektentscheidungen getroffen oder schnell eine prototypische Implementierung umzusetzen. Das MapServer-Team legte sich zum Beispiel auf wichtige Eckpunkte der nächsten großen Version 6.0 fest.

Die nächste FOSS4G wird vom 12. bis 16. September in Denver (USA) stattfinden.