FOSSGIS2015 - 29_2015_03_23

FOSSGIS 2015
Konferenz für freie und Open Source-Software im GIS-Bereich und für freie Geodaten

Referenten
Stefan Ziegler
Programm
Tag Donnerstag - 2015-03-12
Raum S2
Beginn 10:00
Dauer 00:30
Info
ID 830
Veranstaltungstyp Vortrag
Track Vorträge (GIS)
Sprache der Veranstaltung deutsch
Recordings

Kreisbogen in QGIS

Neben den gängigen Vektorelementen (Punkt, Linie, Polygon) unterstützt QGIS neu Kreisbogengeometrien. Es ist jetzt möglich solche Geometrietypen (STCircularString, STCompoundCurve, ST_CurvePolygon etc.) aus einer Postgis-Datenbank zu lesen, anzuzeigen, zu editieren und wieder zu speichern.

Gängige Vektorelemente eines Geografischen Informationssystems sind Punkt, Linie und Polygon. In der amtlichen Vermessung (amtlicher Liegenschaftskataster) und anderen Themenkreisen ist zusätzlich der Kreisbogen zum Definieren und Verwalten von Objekten erlaubt. Proprietäre geografische Informationssysteme zur Erfassung und Verwaltung der amtlichen Vermessung erlauben, im Gegensatz zu den gängigen FOSSGIS Desktop Lösungen, den Umgang mit Kreisbogen. FOSSGIS Lösungen segmentieren die Kreisbogen beim Import in das Zielsystem. Dieser pragmatische Ansatz hat neben einigen Vorteilen aber leider den Nachteil, dass man das Wissen über die Lage und die Definition eines Kreisbogenelementes verliert.

Für die Verifikation verschiedener Datensätze wurden Entwicklungen im Kern von QGIS hinsichtlich der Verwaltung und Bearbeitung von Kreisbogen gemacht. Neu können Kreisbogengeometrien (STCircularString, STCompoundCurve, ST_CurvePolygon etc.) aus einer Postgis-Datenbank gelesen, in QGIS angezeigt und editiert werden und anschliessend wieder gespeichert werden. Dafür wurde die Geometrieklasse von QGIS neu entwickelt. Zusätzlich zu den Kreisbögen kann durch das Redesign korrekt mit M- und Z-Werten von Koordinaten umgegangen werden. Ebenfalls denkbar sind zukünftig weitere Geometrietypen wie Splines etc.

Neben den technischen Erweiterungen und den daraus resultierenden Herausforderungen wird gezeigt aus welchem Grund nicht alle Arbeitsschritte den Umgang mit Kreisbogen beherrschen. So können zum Beispiel die meisten Geometrieoperatieon (Verschnitte, Differenzen etc.) noch nicht mit Kreisbogengeometrien umgehen. Für diese Arbeitsschritte wird die Geometrie on-the-fly segmentiert.

Neben dem eigentlichen Auslöser - der Verifikation von Geodaten - darf auch der Vorteil bei der Erfassung nicht unterschätzt werden. So sind in verschiedenen Themenkreisen Daten viel schneller erfasst, wenn sie mittels Kreisbogen (drei Punkte) definiert werden können.

Aktuelle Entwicklungen in anderen Projekten (ogr2ogr, GeoServer) zeigen, dass die Thematik “Kreisbogen” endgültig in der Open Source GIS Welt angekommen ist.